Nabelhernie / Nabelbruch
Behandlung
Ziel der Behandlung ist durch eine erfolgreiche, schonende, Komplikationen vermeidende Operation die Nabelhernie zu beseitigen. Die Art der Operation (Operationstechnik) wird bestimmt durch die Größe der Hernie, die Lokalisation, die Art der Hernie (Primäre Nabelhernie oder Rezidivhernie), Gesundheitszustand und Alter des Patienten, sowie die Expertise des Chirurgen. Bei der laparoskopischen Operation ist eine großflächige, überlappende Netzimplantation mit Vollnarkose, Intubation und der Gabe von Muskelrelaxantien zur Ausschaltung der Muskulatur für die Dauer der Operation die Regel. Eine offene Operation lässt je nach Größe des Defektes eine Operation mit Nahttechnik ohne Netz in örtlicher Betäubung zu. Die Risiken der Op Techniken für Wundinfektion, unmittelbarer postoperativer Schmerz, Serom und Hämatom sind nach Angaben des American College of Surgeons vergleichbar. Laparoskopische Eingriffe haben höhere Raten von Komplikationen (z.B. Wiederaufnahme in den Op Raum zur Revision), Pneumonie, Harnwegsinfekton. Die Rezidivrate nach Nahtverfahren ist höher als nach Netzverfahren.
Symptome
Der Nabelbruch macht oft keine Beschwerden (Symptome); es gibt nur eine Vorwölbung im Nabel, die sich bei Husten und/oder stärkerem Druck im Bauchraum nach außen vorwölbt. Die Gefahren durch einen Nabelbruch ohne Beschwerden werden häufig unterschätzt, wenn man erst auf das Auftreten von Schmerzen im Nabel wartet. Die Nabelhernie wird als reponibel bezeichnet, wenn sie sich ohne Schmerzen zurückdrücken lässt. Wenn sich der Bruchsack mit Darm oder Fettgewebe nicht mehr reponieren lässt wird die Nabelhernie nicht-reponibel (Hernia accreta) oder inkarzeriert beschrieben. Die Nabelhernie wird als strangulierte Hernie beschrieben, wenn der Darm eingeklemmt ist und die Blutversorgung abgeschnitten ist. Meist lässt sich der Bruchsack als hart und knotig mit starken Schmerzen, möglicherweise begleitet von Erbrechen, tasten. Dies ist ein absoluter Notfall und muss sofort operiert werden. Notfalloperationen sind anfälliger für Koplikationen. Neben einer sorgfältigen klinischen Untersuchung des Nabels und Bauchraumes (Abdomen) sollte eine Ultraschalluntersuchung, ggf. CT und MRT, Bluttest, Urinanalyse und EKG durchgeführt werden.
Ursachen
Der Nabelbruch (Nabelhernie) bildet sich aufgrund von Bindegewebsschwäche und Druck im Bauchraum im Nabel und der Umgebung des Nabels durch Heraustreten von Fettgewebe und/oder Darm. Etwa 10% der Bauchwandhernien sind Nabelbrüche. Diese Veränderungen treten häufiger in Menschen über sechzig Jahren auf, da die Muskulatur schwächer wird. Die meisten Nabelhernien der Erwachsenen sind durch erhöhten Druck auf den Nabel von innen erworben.
Risikofaktoren für Nabelbruch sind höheres Alter mit auftretender Muskulaturschwäche, Übergewicht und Adipositas mit erhöhtem Druck im Bauchraum, chronisches Pressen, familiäre Veranlagung, Aszites mit erhöhtem Druck im Bauchraum durch Flüssigkeit, Schwangerschaft, insbesondere Mehrfachschwangerschaft.