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Leistenbruch

Behandlung

Ziel der Behandlung ist eine schonende, erfolgreiche, wenig belastende Operation mit Beseitigung des Defektes des Leistenkanals und Beseitigung der Schmerzursache (isolierte Hautnervenasteinklemmung). Während laparoskopische Operationen den Defekt der Bauchwand (Bruchlücke) immer mit einem großen Netz im Bauchraum (TAPP) oder unmittelbar über dem Bauchfell (TEP) verschließen, ist die Beseitigung der Schmerzursache (isolierte Hautnervenasteinklemmung in der Vorderwand (Externusaponeurose)) in der Regel die Domäne der offenen Behandlung. Die offene Behandlung ermöglicht es intraoperativ zu entscheiden, ob auf ein Netz verzichtet werden (Faszienplastik; Shouldice) oder ob mit Netz (Lichtenstein)/ Faszienplastik mit Netz zur Vermeidung eines Rezidivs unter dem Netz der Defekt (Bruchlücke, Veränderungen des Leistenkanals) beseitigt werden soll. Im Falle eine Unverträglichkeit ist es der offene Zugang zur Entfernung von Netz zuträglicher als der Zugang im Bauchraum. Neue Untersuchungen (DÄbl 2020) von Komplikationen der Herniotomie im Krankenhaus (Peritonitis, Verletzung von Darm und großen Gefäßen) lassen eine im Vergleich zur ambulanten Behandlung in Schweden 10fach erhöhten Sterblichkeit (Letalität) erkennen.

Symptome

Die Beschwerden des Leistenbruches sind meist gering – Ziehen, Druckgefühl. Es können auch stechende (neuropathische) Schmerzen auftreten

(Nerveneinklemmung). Eine neurologische Untersuchung kann je nach Befund sinnvoll sein. Der Bruchsack lässt sich meist ohne Schmerzen reponieren (zurückdrücken). Sollte dies nicht möglich sein und/oder unerträgliche Schmerzen bestehen, liegt möglicherweise eine inkarzerierte (Darmeinklemmung mit der Gefahr der Nekrose (Absterben) des Darmes) Hernie vor, die unverzüglich im Krankenhaus behandelt werden sollte. In jedem Falle sollte eine Ultraschalluntersuchung, besser Farbduplexsonographie, der Leiste und der umgebenden Strukturen erfolgen, um weitere Ursachen von Leistenbeschwerden nicht zu übersehen.

Ursachen

Ein Leistenbruch entsteht auf der Grundlage der erblichen Bindegewebsschwäche in Verbindung mit Überlastung (Heben, Husten, Niesen). Dabei kommt es zur Vorwölbung des Bruchsackes, der präperitoneales Fettgewebe und/oder Darm enthalten kann. Der Leistenbruch kann ohne Beschwerden auftreten. Im Falle von Schmerzen ist nach der Schmerzursache unabhängig vom Leistenbruch zu suchen. Dies kann eine isolierte Hautast-Nerveneinklemmung in der Externusaponeurose (Vorderwand) sein.

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